Herausforderungen 2024

Die Immobilienbranche steht 2024 vor einer Reihe von Herausforderungen, aber auch interessanten Chancen.
Die Marktsituation wird von verschiedenen Faktoren geprägt, die sowohl Bauherren, Investoren als auch Käufer und Mieter betreffen. Hier sind die wichtigsten Entwicklungen:

  1. Steigende Baukosten und Zinsen: Ein zentrales Thema ist der deutliche Anstieg der Bau-kosten und der Zinsen für Immobilienfinanzierungen. Baukosten haben sich in den letz-ten Jahren aufgrund steigender Materialpreise und Lieferengpässen verteuert. Zudem sind die Zinsen durch die Zinspolitik der Zentralbanken auf dem höchsten Stand seit Jahren. Dies führt dazu, dass Bauvorhaben und Immobilienkäufe teurer werden, was viele private Bauherren und Investoren zurückhaltender agieren lässt.
  2. Nachfrage nach Wohnraum bleibt hoch: Trotz der steigenden Finanzierungskosten bleibt die Nachfrage nach Wohnraum in Ballungsgebieten und attraktiven städtischen Regionen weiterhin hoch. Bevölkerungswachstum und der Zuzug in Großstädte sorgen dafür, dass der Druck auf den Immobilienmarkt nicht nachlässt. Insbesondere bezahlbarer Wohnraum ist weiterhin knapp, was die Mietpreise in vielen Regionen stabil hält oder sogar weiter ansteigen lässt.
  3. Nachhaltigkeit und Energieeffizienz im Fokus: Die Anforderungen an energieeffiziente und nachhaltige Bauweise spielen eine immer größere Rolle. Strengere gesetzliche Vorgaben, wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG), fordern von Bauherren und Investoren, dass neue und sanierte Gebäude hohe Effizienzstandards erfüllen. Zudem rückt die ESG-Compliance (Environmental, Social, Governance) für institutionelle Investoren stärker in den Fokus, was Projekte mit nachhaltigen Konzepten attraktiver macht.
  4. Veränderungen im Gewerbeimmobilienmarkt: Der Markt für Gewerbeimmobilien ist im Umbruch. Während Logistikimmobilien aufgrund des E-Commerce-Booms weiterhin stark nachgefragt sind, stehen Büro- und Einzelhandelsflächen vor Herausforderungen. Homeoffice-Trends und der Rückgang des stationären Einzelhandels verringern die Nachfrage nach traditionellen Büro- und Verkaufsflächen, was zu einer Marktneuausrichtung und sinkenden Mietpreisen in diesen Segmenten führt.
  5. Chancen durch staatliche Förderungen: Die Bundesregierung hat mehrere Fördermaßnahmen und Programme auf den Weg gebracht, um Bauprojekte zu unterstützen und den Wohnungsbau anzukurbeln. Dazu gehören Förderungen für energieeffizientes Bauen, Nachhaltigkeitskonzepte und der Bau von Sozialwohnungen. Diese Programme können Bauherren und Investoren helfen, trotz steigender Baukosten ihre Projekte wirtschaftlich umzusetzen.
  6. Moderate Preisrückgänge bei Immobilien: In einigen Märkten sind bereits leichte Preisrückgänge zu verzeichnen, besonders in den Bereichen, die von den Zinserhöhungen und der gedämpften Nachfrage nach hochpreisigen Immobilien betroffen sind. Investoren sollten jedoch wachsam bleiben, da sich regionale Unterschiede zeigen und attrakti-ve Kaufgelegenheiten in bestimmten Segmenten und Lagen entstehen könnten.

Die Immobilienbranche 2024 ist geprägt von Unsicherheiten aufgrund hoher Finanzierungskosten und Baupreise. Doch in vielen Segmenten, insbesondere im Wohnungsbau und nachhaltigen Bauprojekten, gibt es nach wie vor starke Nachfrage und attraktive Investitionsmöglichkeiten. Bauherren und Investoren sollten ihre Projekte sorgfältig planen und die zahlreichen Förderpro-gramme und neuen Marktchancen im Blick behalten.

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